Geschichte (Quelle: Wikipedia):

Seit dem Jahr 1922 wurde auf öffentlichen Straßen in der Eifel das Eifelrennen veranstaltet. Die Durchquerung von Ortschaften im Renntempo war jedoch sehr gefährlich und führte zum Bau einer permanenten Strecke.

1925 begannen die Bauarbeiten an einer Ersten Gebirgs-, Renn- und Prüfungsstrecke in der strukturschwachen Region. Nachdem bis zu 3000 Arbeiter das Werk vollendet hatten, wurde sie am 18. Juni 1927 eröffnet. Rudolf Caracciola gewann das erste Autorennen auf einem Kompressor-Mercedes. Am 3. Juli 1927 fand erstmals der Große Preis von Deutschland für Motorräder auf der Nordschleife statt. Das Rennen war gleichzeitig der Europameisterschaftslauf der Saison 1927 und kürte in sechs Klassen die Europameister, darunter auch die Deutschen Willi Henkelmann (DKW), Josef Stelzer (BMW) und Josef Giggenbach (Bayerland-J.A.P.). Bis einschließlich 1931 wurde der Motorrad-Grand-Prix von Deutschland auf der Nordschleife ausgetragen.

Erst im Jahr 1932 wurden Zäune am Rand der bisher ungesicherten Piste errichtet. Beim Eifelrennen im Jahr 1934 wurde hier der Begriff Silberpfeil geprägt, unter dem die Rennwagen von Mercedes seither starteten. Ein Zuschauerrekord jagte den anderen, bis Rudolf Caracciola den letzten Grand Prix vor dem Zweiten Weltkrieg gewann. Während des Krieges ruhte das Renngeschehen. Erst 1947 wurde die Rennstrecke wiedereröffnet.[2]

Mercedes kehrte Mitte der 1950er Jahre nur kurz in den Rennsport und auf den Nürburgring zurück. Spitzenfahrer dieser Zeit war Juan Manuel Fangio.

Im Programmheft zum Grand Prix auf dem Nürburgring 1961 hieß es: „Mit Recht verdient in diesem Jahre der ‚Große Preis von Europa‘ die Bezeichnung: das größte Rennen auf dem längsten und schwierigsten Kurs der Welt.“ Schwierig war gleichzusetzen mit gefährlich; denn schwere, oft tödliche Unfälle auf der Nordschleife waren keine Seltenheit.[3]

1964 verunglückten der Engländer Brian Hetreed (Aston Martin) und der Frankfurter Rudolf Wilhelm Moser (Porsche 904) im Training zum 1000-km-Rennen tödlich; der Sizilianer Vincenzo Arena, dessenAC Cobra in zwei Bäume einschlug, überlebte mit mehreren Knochenbrüchen. Beim 1000-km-Rennen 1965 kam der Luxemburger Honoré Wagner zu Tode, als sein Alfa Romeo einen Steilhang hinunterstürzte. 1970 verbrannte der 24-jährige Finne Hans Laine in seinem Wagen, nachdem er während des Trainings im Abschnitt Antoniusbuche von der Strecke abgekommen war.

Im Sommer 1970 wurde die Nordschleife als Grand-Prix-Strecke von den Formel-1-Fahrern kurzfristig boykottiert, nachdem sich auf anderen Strecken schwere Unfälle ereignet hatten. Für Umbaumaßnahmen (weniger Sprungkuppen, Seitenstreifen und Leitplanken, erstmals Einbau von Curbs) wurden bis 1971 17 Millionen DM investiert, und die Formel 1 kehrte wieder zurück.[2]

Beim Eifelrennen 1974, bei dem abwechselnd Rennen von Autos und Motorrädern stattfanden, kam es zum Boykott der Motorrad-Spitzenfahrer wegen der für den Mischbetrieb nötigen Kompromisse bei der Streckensicherung. Die damals als Aufprallschutz für Motorradfahrer verwendeten Strohballen stellten eine Feuergefahr für Autos dar.

Das Aus als Formel-1-Strecke war mit dem Auslaufen zweier Dreijahresverträge bereits abzusehen und stand endgültig fest, als Formel-1-Weltmeister Niki Lauda am 1. August 1976 schwer verunglückte. 1980 fand der letzte Motorrad-Grand-Prix auf der Nordschleife statt. Andere Rennserien wie die Formel 2, die Deutsche Rennsport-Meisterschaft und die Sportwagen fuhren weiterhin übergangsweise dort, im Jahre 1983 auch auf einer auf 20,8 km verkürzten Strecke mit provisorischen Boxen, da im Bereich der bisherigen Start-Ziel-Schleife Bauarbeiten im Gange waren.

1981 kam der Schweizer Herbert Müller während des 1000-km-Rennens zu Tode, nachdem er im Bereich Klostertal auf nasser Fahrbahn die Kontrolle über seinen Porsche 908 verloren hatte und auf einen am Streckenrand abgestellten Wagen prallte. Das Rennen wurde daraufhin nach 17 Runden (388,2 km) abgebrochen.

Seit der Eröffnung der modernen Grand-Prix-Rennstrecke 1984 fahren die internationalen Profi-Rennserien nur noch dort, die nationalen Serien meistenteils auch. Die Tourenwagen-Serien und insbesondere die Breitensportveranstaltungen für Amateure bevorzugen weiterhin die abwechslungsreiche Nordschleife.[2]

Am 28. April 2007 fuhr der Formel-1-Fahrer Nick Heidfeld drei Demonstrationsrunden im BMW Sauber F1 von 2006. Bedingt durch Verzögerungen für Werbeaufnahmen in den drei Runden, relativ haftungsarme Demonstrationsreifen von Bridgestone, kurze Übersetzung und ein maximal hoch gelegtes Fahrwerk erzielte Heidfeld eine von BMW angegebene beste Rundenzeit von 8:34 Minuten. Er war damit etwa 20 Sekunden langsamer als die schnellsten Fahrzeuge der Langstreckenmeisterschaft. Es war nach über 30 Jahren das erste Mal, dass ein aktueller Formel-1-Wagen die Nordschleife befuhr.[4]

Bei einem VLN-Lauf am 29. März 2015 hob der Nissan GT-R Nismo GT3 des Briten Jann Mardenborough im Streckenabschnitt Flugplatz ohne Fremdeinwirkung ab und wurde bei dem Aufprall auf den Reifenstapel über den Fangzaun katapultiert. Dabei kam ein Zuschauer ums Leben und zwei weitere wurden verletzt.[5] Mardenborough selbst überstand den Unfall unverletzt.[6] Als Sofortmaßnahme wurde vom DMSB für einzelne Streckenabschnitte ein Tempolimit beschlossen. In den Abschnitten Hocheichen/Quiddelbacher Höhe beträgt die zulässige Höchstgeschwindigkeit 200 km/h, in den Bereichen Schwedenkreuz und Döttinger Höhe/Antoniusbuche 250 km/h.[7] Dies gilt jedoch nur für DMSB-Veranstaltungen, andere Serien wie die Tourenwagen-Weltmeisterschaft sind hiervon nicht betroffen.

Bisher sind auf dem Nürburgring bei Motorsportveranstaltungen und Touristenfahrten insgesamt mehr als 140 Menschen tödlich verunglückt.